Löbauer Kirchen zum Tag des offenen Denkmals
Jedes Jahr feiert Löbau am zweiten Septemberwochenende sein Stadtfest. Gleichzeitig findet an diesem Sonntag deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals statt. Diesmal stand er unter dem Motto: „Entdecken, was uns verbindet“. Zahlreiche Objekte hatten ihre Türen geöffnet, darunter auch die Nikolai- und die Heilig-Geist-Kirche. Hier einige Impressionen:
Die St-Nikolai-Kirche in Löbau
Wie an diesem Tag bei einer Führung auf den Turm zu vernehmen war, fand die Kirche am 20. Dezember 1293 ihre erste urkundliche Erwähnung. Ursprünglich war sie wohl nur ein romanischer Saalbau, der dem vom böhmischen König gegründeten Handelsplatz ‚Lubaw‘ seinen Namen verdankt: Heiliger Nicolai – der Schutzherr der Kaufleute. Ende des 13. Jahrhunderts haben die Löbauer ihre Kirche als Hallenkirche im gotischen Stil umgebaut. Bald jedoch reichte sie nicht mehr aus. Andere Gotteshäuser kamen hinzu und auch die Nikolaikirche bekam 1739 bis 1742 für die eingepfarrte Niedercunnersdorfer Kirchgemeinde ein neues Südschiff. Im Zuge eines radikalen Umbaus in den Jahren 1884/85 ging die wertvolle Inneneinrichtung samt dem steinernen Altar leider verloren. Auch die von 1615 stammende Orgel wurde in diesen Jahren ersetzt. Doch auch von ihr sind lediglich einige Teile erhalten geblieben, da man das alte Instrument 1992 durch einen Neuaufbau ersetzen musste.
Die Heilig-Geist-Kirche in Löbau
Die Heilig-Geist-Kirche in Löbau erhielt ihre erste urkundliche Erwähnung 1458. Ursprünglich von Franziskanermönchen errichtet, soll sie an diesem Platz aber bereits über 100 Jahre früher gestanden haben. Im 16. Jahrhundert nannten sie die Löbauer auch Spital- bzw. Hospitlakirche, denn schräg gegenüber stand ein Hospiz. Es diente der Aufnahme von Armen und Kranken, die der Rat gern vor die Tore der Stadt verfrachtete. Nach der Reformation verfiel das Kirchlein. Erst 1711 baute es die Gemeinde wieder auf. Aus dieser Zeit stammt der noch heute vorhandene Altar mit der Inschrift: „Hier wirkt ein Geist in beiden in Juden und in Heiden“. Ende des 19. Jahrhunderts, kam dann ein Dachreiter mit Uhr auf den Kirchenbau. Durch die Sprengung der Hindenburgbrücke am 8. Mai 1945 wurde nicht nur er beschädigt, sodass der Gottesdienst erst 1955 wieder aufgenommen werden konnte. Dank der in den letzten 5 Jahren vorgenommenen Sanierungsarbeiten ist die Heilig-Geist-Kirche heute wieder ein sehenswertes kleines Schmuckstück.
Über den Autor