In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft begrüßte der 1. Bürgermeister Dr. Ungethüm die Jäger am Sonnabend mit den Grußworten:
„… dass für sie alle die Löbauer Tage zu einem Erlebnis echter Kameradschaft und eines wahrhaften, innerlichen Voksgemeinschaftsgeistes werden möchten.“
Ab 08:00 Uhr trafen die Jäger Zug um Zug am Bahnhof ein. Gegenüber im Landmannsheim nahmen Mitarbeiter der Stadtverwaltung die Ankommenden in Empfang und wiesen ihnen sogenannte ‚Standquartiere‘ zu. Streng getrennt, damit jeder seine Kameraden gleich wiederfand, hatte die Stadt pro Kompanie eine Kneipe reserviert. An Örtlichkeiten dazu mangelte es nicht (siehe Artikel „Alte Löbauer Gaststättenwelt“). So kamen die Veteranen der 12er und 26er zum Beispiel im Reichshof, Reichsadler sowie Ratskeller und die der 13er, 15er und 25er im Alten Krug, Goldenen Hirsch, Schwarzen Lamm und vielen anderen Gaststätten unter. Die Offiziere residierten getrennt und standesgemäß im Wettiner Hof. Verständlich, dass angesichts dieses Publikums das Geschäft der Löbauer Wirte bereits am Vormittag auf Hochtouren lief. Alle Neuankömmlinge wurden bejubelt. Tränen kullerten aus Männeraugen, man lag sich in den Armen, Bierhumpen krachten beim Prosit aneinander und bei jeder Runde Schnaps ertönte ein kräftiges Horrido. Gleichlaufen wurde am Mittag das Landesverbandsschießen am Schützenhaus eröffnet und abends gab es parallel zueinander zwei Kommerse (offizielle Feiern). Auf den Sälen des Schützenhauses und der Tonhalle hörten die Teilnehmer Festansprachen und sahen Tanz- sowie Sportvorführungen der Vereinigung Turnvater Jahn aus Löbau. Dazu spielte im Schützenhaus die Kapelle des hiesigen Infanterieregiments und in der Tonhalle die Schmidt’sche Kapelle aus Löbau.