1221
1221 erwähnte am 24. Juni der Meißner Bischof Bruno II. Löbau zum ersten Mal in einer Urkunde als Opidum Lubaw. Bei einem Opidum (orth. richtig Oppidum) handelt es sich um einen befestigten Platz oder Ort, der namens Lubaw in jenem Jahr hier bereits existiert haben muss. Dabei ging es im bischöflichen Schriftstück nicht einmal direkt um Löbau. Bruno II. verwendete die Ortsbezeichnung nur, um die Siedlung Cunnersdorf (heute Ober- und Niederkunnersdorf) geografisch näher zu beschreiben. Wie alt besagtes Opidum genau ist, weiß keiner. Geschichtsforscher meinen, dass es seit ungefähr 1200 existiert. Wahrscheinlich hat es der böhmische König Ottokar I. seinerzeit als Marktplatz auf dem Felsplateau links über dem heutigen Löbauer Wasser anlegen lassen. Wie er dabei auf den Namen Lubaw kam, ist genauso ungeklärt wie das exakte Gründungsdatum. Höchstwahrscheinlich leitet sich der Name aus dem slawischen Wörtern Lubo bzw. Luba ab, die für eine Burg oder einen befestigen Ort stehen. Wie dem auch sei, das einzig gesichert überlieferte Datum für die Existenz der Stadt Löbau ist der 24. Juni 1221 – und deshalb feiern wir genau an diesem Tag.
1311
1311 erwarb Löbau für 80 Mark Silber den 180 Hektar großen Kottmarwald.
1317
1317 waren bereits 24 nahegelegene Dörfer der Löbauer Gerichtsbarkeit unterstellt.
1336
1336 benannten die Annalen in Löbau erstmalig ein Franziskanerkloster sowie danebenliegend ein Gotteshaus. Auf den Mauern des alten Klosters steht heute das technische Rathaus und die 1996 sanierte Johanniskirche dient als Kultur- und Begegnungszentrum.
1346
1346 schlossen in Löbau Vertreter der königlich-böhmischen Städte Bautzen, Görlitz, Zittau, Lauban (pol. Luban), Kamenz und Löbau am 21. August einen Bund. Als Oberlausitzer Sechsstädtebund machte ihn die Geschichtsschreibung zu einem der mächtigsten ihrer Art auf deutschem Boden. Wegen seiner zentralen Lage war Löbau immer dessen Konventort. Aufgrund der Bestimmungen des Wiener Kongresses endete die Allianz jedoch 1815 nach fast 500 Jahren. Da Görlitz und Lauban an Preußen fielen, verblieb lediglich ein Viererbündnis, das sich 1868 auflöste.
1429
1429 brannte Löbau am 1. Januar vollkommen ab. Die Stadt war ein rauchender Trümmerhaufen, nur die Nikolaikirche sowie das Kloster blieben unversehrt. Die Urheber der Katastrophe waren schnell gefunden. Im Jahr zuvor belagerten nämlich Hussiten die Stadt, mussten aber vor dem anrückenden Feind zurückweichen. Aus Rache bestachen sie einen Brauknecht, der für 12 Schock Groschen ihren schändlichen Auftrag ausführte und Feuer legte. Bereits 2 Jahre danach kamen sie zurück und hatten leichtes Spiel. Die schwer heimgesuchten und verarmten Bürger ergaben sich und die Hussiten machten Löbau zu ihrem Stützpunkt für weitere Unternehmungen in die Lausitz. 1434 aber mussten sie die Gegend endgültig räumen. Jedoch erst 1489 konnte Löbau die volle Ratskür zurückerlangen.
1529
1529 wird im Zuge der Reformation die Nikolaikirche lutherisch.
1547
1547 erreichte Löbau und die anderen Sechsstädte Anfang des Jahres eine Ordre ihres Königs Ferdinand I. Insgesamt 500 Fußsoldaten hatten sie für 2 Monate zu stellen, um gemeinsam mit dem kaiserlichen Heer Karl des V. die in Böhmen eingefallenen evangelischen Fürsten zu besiegen. Zusammen mit 1000 Reitern des landständigen Adels sollten sie an die Elbe marschieren und sich dort mit der katholischen Streitmacht vereinen. Wie das Schicksal es wollte, traf diese jedoch erst am 23. April ein. Die 2 Monate waren allerdings abgelaufen und die Städter hatten sich, im Gegensatz zu ihren ländlichen Reiterkollegen, längst in Richtung Heimat abgesetzt. Der erzürnte Ferdinand I. zitierte daraufhin Vertreter der Städte auf die Prager Burg und verkündete ihnen dort seine völlig überzogene Strafe. Sämtliche Privilegien sowie das Braumonopol in den Weichbildern gingen verloren, alle Landgüter kamen an den König und die Zunftordnungen galten nicht mehr. Obendrein hatten die Sechsstädte noch 100.000 Gulden zu zahlen sowie Kanonen und Kirchenkleinodien abzugeben. Der als Oberlausitzer Pönfall in die Geschichte eingegangene Akt bedeutete für Löbau zunächst den Ruin. Jedoch besann sich der Landesherr bald eines Besseren. Die Stadt erhielt bzw. kaufte Stück für Stück ihre Privilegien und Güter zurück. Ab 1561 konnte sie auch die Gerichtsbarkeit wieder ausüben.
1620
1620 beschossen Truppen des sächsischen Kurfürsten Johann Georg die Stadt. Im eben ausgebrochenen 30-jährigen Krieg war das bei Weitem nicht das einzige Drangsal, das Löbau zu erleiden hatte. Truppendurchmärsche, Zerstörungen und Morde standen auf der Tagesordnung. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 war die Bürgerschaft völlig verarmt, viele Häuser lagen in Schutt und Asche, das Handwerk lag am Boden.
1708
1708 gründeten Leinwandhändler in Löbau eine Handelssoziätät.
1710
1710 brach am 22. Oktober, abends in der 7. Stunde, im Nachbargebäude des Rathauses (heute Goldenes Schiff) ein Brand aus. Schnell griff er um sich und vernichtete große Teile Löbaus. Insgesamt 57 Häuser, davon 3 Bierhöfe, 4 öffentliche Gebäude, darunter das Rathaus, 1 Brauhaus, 9 Scheunen, 3 Ställe und Bereiche der Stadtbefestigungsanlagen fielen den Flammen zum Opfer. Der Landesherr ließ daraufhin überall in Sachsen Kollekten aufstellen. Darüber hinaus schickte der Rat sogenannte Kollektoren los, die ebenfalls Geld für den Wiederaufbau herbeischaffen sollten. Einer von ihnen hieß Christian Arnhold. Von tiefer Heimatliebe getrieben, wanderte in die Niederlausitz, von da aus ins Anhaltinische, dann nach Franken und über Nürnberg bis Ansbach hinunter. Wie er zurück via Erzgebirge hier ankam, hatte er für den Wiederaufbau seiner Stadt 283 Taler eingesammelt. Zusammen mit den anderen Spenden – Görlitz beispielsweise hatte zeitnah 200 Taler gegeben – reichte das Geld, um die größte Not zu lindern.
1711
1711 begann der Wiederaufbau des Rathauses. Die Stadtverwaltung beauftragte den Zittauer Baumeister Prescher, ihr ein neues Domizil zu entwerfen. Kurzfristig legte er ein Projekt vor und betraute seinerseits den Maurermeister George Rößler damit, es zu verwirklichen. Pünktlich von 5 Uhr morgens bis zum Abend 6 Uhr versprach dieser mit seinen Gesellen am Bau zu arbeiten. Rößler hielt sein Versprechen und brachte das Gebäude noch im selben Jahr unters Dach. Die Stadtverwaltung nahm die wichtigsten Räume, die Akzise- und Weinstube sowie das Ratszimmer, wieder in Gebrauch. Heute gehört das Löbauer Rathaus zu den Schönsten in Sachsen.
1729
1729 stellte die Stadtverwaltung vor jedem Stadttor eine Postdistanzsäule auf. Insgesamt waren es 3 Stück, die nach Vermessung des Landes auf Weisung des Kurfürsten dorthin kamen. Noch heute besitzt Löbau alle 3 und ist damit neben Freiberg in Sachsen sozusagen ein ‚postal-historischer‘ Spitzenreiter. Die Säule vor dem ehemaligen Bautzener Tor hat die Steinmetzfirma Hain aus Meißen im April des Jahres 2019 originalgetreu restauriert.
1738
1738 nahm die touristische Erschließung des Löbauer Berges Fahrt auf. Am 24. August weihte die Stadt an dessen Südspitze ein hölzernes Häuschen ein, in dem sich Wanderer ausruhen und mit Getränken erfrischen konnten. Ende des 19. Jahrhunderts kam an seine Stelle ein steinernes Gebäude, das sogenannte Berghäuschen.
1785
1785 brachte Carl Friedrich Völkel den „Sächsischen Postillon“ heraus. Von Ausgabe zu Ausgabe steigerte er die Auflage. Zunächst erschien die Zeitung monatlich, dann wöchentlich und stand schließlich als Tageszeitung bei den Löbauern in der Gunst an erster Stelle. Die Nachfolger Völkels, darunter der berühmte Verleger Johann Friedrich Hohlfeld (gest. 1861 in den USA), arbeiteten später am Brücknerring. Noch heute steht dort das Löbauer Druckhaus. Am 7. Mai 1945 erschien die letzte Ausgabe des „Sächsischen Postillon“. Darin bedankte sich die Redaktion für die lang gehaltene Treue und verabschiedete sich von ihren Lesern.
1813
1813 war für die Bewohner Löbaus ein verheerendes Kriegsjahr. Die geschlagenen, aus dem russischem Winter zurückflutenden Truppen Napoleons und ihre Verfolger strömten durch die Oberlausitz und damit auch durch Löbau. Als ‚Mitbringsel‘ hatten sie das gefährliche Nervenfieber – heute eher bekannt unter dem Namen Typhus – im Gepäck. Am 13. April richteten die Russen in der Stadt ein Militärlazarett ein, ebenso die königlich-sächsischen Truppen vom Juni bis zum August. Niemand vermochte sich vor Ansteckung zu schützen. Die Bürgerhäuser, öffentliche Gebäude sowie Straßen nebst Plätzen barsten aus allen Nähten und die zu großen Teilen siech liegenden Soldaten steckten an, wenn sie nur konnten. Selbst vor Ärzten und Chirurgen machte der Bazillus nicht Halt. Auch sie starben, bis es in der Stadt keinen mehr von ihnen gab. Dazu gesellten sich weitere Gefechtshandlungen. Vom 20. bis 22. Mai tobte im Nordwesten die Schlacht bei Bautzen und am 9. September überfielen Russen Ebersdorf und rückten in die Stadt ein. Alles lag in jenem Jahr am Boden, Lebensmittel gab es selbst zu hohen Preisen nicht mehr.
1822
1822 wurde die Chaussee nach Görlitz gebaut. Ihr folgten neue Straßen in Richtung Bautzen und Zittau. Schritt für Schritt begann die Stadt auch mit dem Abbau ihrer Befestigungsanlagen sowie dem Ausbau eines Promenadenrings.
1835
1835 gründete Kaufmann Gottlob Hildebrandt nahe dem Löbauer Wasser eine Rot- und Buntgarnfärberei. Aus ihr ging die Stückfärberei und Appreturanstalt Firma Römer hervor, deren Betriebsanlagen, wie die der Firma Rabe & Co., ebenfalls in Tiefendorf (heute ehemaliges Gelände der Landesgartenschau) lagen. Hildebrandt gab quasi den Startschuss für die Industrialisierung Löbaus. Viele Betriebe folgten, sodass die Löbauer das Wort Arbeitslosigkeit bis Ende des 19. Jahrhunderts kaum kannten. Mehr noch bescheinigte der Statistische Jahresbericht 1895 den Löbauern ein durchschnittliches pro Kopf-Vermögen von 524 Mark. Damit waren sie im gesamten Königreich Sachsen die Einzigen, die über der Linie 500 lagen (Borna 459 M, Bautzen 431 M).
1846
1846 gab die Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft die Strecke Bautzen – Löbau zum Verkehr frei. Damit nahm auch der an der Reichenbacher Chaussee gelegene Bahnhof seinen Betrieb auf.
1846 begannen die Löbauer Bierbrauer am 1. Januar auf dem Grund eines alten Malzhauses ihr Brauereigebäude zu erbauen. Bis dato hatten sie sich in einer Braugenossenschaft zusammengetan, die sie 1864 in die Braucommun Löbau und 1871 in eine Aktiengesellschaft umwandelten. Von 1886 bis kurz vor dem 1. Weltkrieg gab es in der Stadt noch einen 2. Braubetrieb, die Feldschlösschenbrauerei. Sie stellte schon damals das heute so berühmte Löbauer Porterbier her.
1847
1847 nahm die Sächsisch-Schlesische Eisenbahngesellschaft am 1. Juli den Fahrverkehr auf dem neuerbauten Eisenbahnviadukt in Richtung Görlitz auf. Die Freude darüber dauerte jedoch nicht einmal 10 Jahre. In der Silvesternacht 1854/55 stürzte die Brücke ein. Nach über 1 ½ jähriger Bauzeit wurde sie erneut eingeweiht.
1854
1854 zogen begeisterte Kinder am 1. Januar mit ihren Schlitten Ziegelsteine auf den Löbauer Berg. Oben erwartete sie der Bäckermeister Friedrich August Bretschneider. Er spendete ihnen 1 Pfennig Lohn pro Ziegel sowie Semmeln und Kaffee. Die Steine waren für ein neues Restaurant bestimmt, das er neben seinem gusseisernen Turm aufbauen wollte. Reichlich einen Monat vorher, am 28. November 1853, hatte er sich entschlossen, dieses Vorhaben zu finanzieren. Mit dem eigentlichen Bau begann er aber erst im Mai 1854. Als Namensgeber hatte er den sächsischen König Friedrich August II. höchstpersönlich gewonnen. Nachdem selbiger am 9. August in den Tiroler Alpen tödlich verunglückt war, musste er die Einweihung des Turmes allerdings verschieben. Am 9. September war es dann soweit: Er öffnete einen Aussichtsturm, von dessen Art es heute in der Welt keinen Zweiten gibt.
1859
1859 gründete August Förster am 1. April in Löbau eine Pianofortefabrik. Noch heute befindet sich das Traditionsunternehmen im Besitz der Familie.
1866
1866 stürzte die Bewohner der Stadt wie aus dem Nichts in eine Katastrophe, die sie über Jahrzehnte nicht vergessen konnten. Anfang Juni erklärte Preußen, veranlasst durch die Ereignisse in Holstein, den Deutschen Bund für aufgelöst und machte mobil – Österreich und Sachsen ebenso. Die sächsische Armee verließ eilig das Land in Richtung Böhmen. Freies Feld also für die Preußen, die mit voller Wucht in die Oberlausitz und damit in Löbau einrückten. Mit einem Mal war die ganze Stadt voller Soldaten, die verpflegt und untergebracht werden mussten. Die Preußen richteten ein Etappenkommando sowie ein schweres Feldlazarett im Armenhaus nahe dem Alten Friedhof ein. Feldlagerplätze rechts der Rumburger Straße (heute Löbau Süd) und der Herrnhuter Straße zerstörten die reifenden Felder und brachten die Bauern um ihre Ernte. Am 22. Juni aber schien der Spuk, so schnell wie gekommen, vorbei zu sein. Welch fatale Annahme! Die Preußen besiegten am 3. Juli bei Königgrätz (Hradec Králové) Österreicher und Sachsen und alles kam zurück – nur viel schlimmer. Zusätzlich hatte die Stadt Verwundete zu versorgen. Sie richtete weitere Lazarettbetten und in der Nähe des Bahnhofes eine Cholerastation ein. Aufopferungsvoll half die Bevölkerung mit und begrub die Toten aus dem Lazarett auf ihrem Alten Friedhof. Ihr Grabmal steht noch heute dort.
1873
1873 erhielt Löbau ein königliches Lehrerseminar. Zunächst in der Preuskerschule untergebracht, bezog es 1876 sein eigenes, neu errichtetes Domizil an der Seminarstraße. Heute befindet sich dort das Geschwister Scholl Gymnasium.
1875/76
1875/76 baute die Stadt anstelle des alten Löbauer Mineralbades am Brunnenweg ein größeres Bad. Entworfen hat das im spätklassizistischen Stil errichtete Gebäude der Dresdener Architekt Professor Ernst Giese. Bereits 1714 ließ der Löbauer Bürgermeister Christian Segnitz am Ort ein Brunnengewölbe errichten, da aus dem Fels mineralhaltige Rinnsale sprudelten. Als der sächsische König Albert das Heilbad besuchte, gestattete er, es mit seinem Namen zu benennen.
1888
1888 eröffnete am 7. Juli die kaiserliche Oberpostdirektion ihr neues Postamt.
1896
1896 legte im Frühjahr Baumeister Bruno Berthold den Grundstein für das Ausflugs- und Beherbergungslokal Honigbrunnen. Es entstand ein repräsentatives, weithin sichtbares Gebäude mit 2 Sälen, mehreren Restaurants und Gästezimmern. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts entdeckten die Löbauer das Fleckchen Erde für sich. Hier oben sprudelte süßes Wasser aus einem Brunnen, mit dem sie einen wohlschmeckenden Kaffee brühen konnten. 1841 erbauten sie an der Stelle des Honigbrunnens ein Kaffeehäuschen, dem gegenüber 1854 ein größeres Restaurant – wie sie damals sagten im ‚Schweyzer Style‘ – entstand.
1898
1898 begann am 14. Dezember die Pianofortefabrik August Förster ihren per Dampfmaschine erzeugten Strom an Privat- und Geschäftshäuser der Stadt zu exportieren.
1906
1906 startete am 16. Juli der 1. Saisonbetrieb im Herrmannbad. Möglich gemacht hatte das der Garnhändler Emil Bruno Herrmann, weil er in seinem Testament vom 13. Januar 1903 der Stadt für diesen Zweck 10.000 Mark hinterließ. Mit Warmwasserzufuhr aus der nahegelegenen Brauerei versehen, galt es seinerzeit als modernstes Bad Sachsens.
1912/13
1912/13 erfolgte ein Erweiterungsbau am Krankenhaus zu seinem heutigen Erscheinungsbild. Es befand sich bereits vorher auf dem Taschenberg, war in frühen Jahren aber mehr oder weniger ein Armenhaus. 1866 nutzten es die Preußen als Militärlazarett. Die Löbauer setzten die Tradition fort und bauten es immer weiter zu einem richtigen Krankenhaus aus. Am 01. Juli 1891 vereidigte die Stadt zum ersten Mal einen Leiter für die Einrichtung: Dr. med. Friedrich Alwin Kunad.
1913
1913 fanden sich am 10. April Bürgermeister Dr. Schaarschmidt, Stadtverordnete, Bauherren sowie Bürger der Stadt an der Georgewitzer Straße ein und legten den Grundstein für die neue Jägerkaserne. Damit ging ein langgehegter Traum der Löbauer, eine Garnison zu erhalten, in Erfüllung. Am Karfreitag 1912 war die Botschaft aus Dresden eingegangen, dass S. Majestät König Friedrich August III. beabsichtige, das Jägerbataillon Nr. 12 von Freiberg nach Löbau zu verlegen. Daraus wurde aufgrund des 1. Weltkrieges nichts. Dafür kam von 1914 bis 1919 ein Reservelazarett in die neuerbaute Jägerkaserne. Danach garnisonierte hier die Reichswehr, die Wehrmacht und nach dem 2. Weltkrieg zunächst die KVP (Kasernierte Volkspolizei), anschließend das Panzerregiment 16 der NVA (Nationale Volksarmee) und schließlich, ab Ende 1962 die Offiziers(hoch)schule der Landstreitkräfte der NVA Ernst Thälmann. Nach 1991 fand in den Gebäuden keine militärische Nutzung mehr statt.
1933
1933 baute Architekt Hans Scharoun das Haus Schminke. Als Beispiel organischen Bauens zählt es heute zu den bedeutendsten deutschen Architekturschöpfungen zwischen den 2 Weltkriegen.
1945
1945 verschonte das Ende des 2. Weltkrieges Löbau weitgehend vor Zerstörungen. Direkte Kampfhandlungen fanden keine statt. Nur wenige Häuser fielen Bomben zum Opfer und Pioniere der Wehrmacht sprengten die Hindenburg und Weißenberger Brücke.
1950
1950 weihte die Stadt das neue Stadion der Jugend ein. Früher befand sich auf diesem Areal die Bürgerschießwiese.
1960
1960 entstand mit Löbau-Süd Block um Block das erste zusammenhängende Neubaugebiet Löbaus. Es folgen 1972 Löbau-Nord und ab 1981 Löbau-Ost.
1988
1988 nahm die Deutsche Post ihren Betrieb im neu errichteten Fernsehturm auf. Vom Schafberg aus weithin sichtbar, verleiht er dem Doppelberg zusammen mit dem Gusseisernen sein heutiges Gepräge. Leider wurden beim Bau des Turmes die Reste einer bronzezeitlichen Siedlungsanlage einbetoniert.
1990
1990 unterzeichnete Löbau einen Partnerschaftsvertrag mit der baden-württembergischen Stadt Ettlingen. Viele VEB-Betriebe schließen bzw. werden privatisiert.
1991
1991 ließen am 21. Juni, anlässlich des 770. Geburtstages von Löbau, die ehemaligen Oberlausitzer Sechsstädte ihren Bund symbolisch wieder aufleben. Im Konventzimmer des Löbauer Rathauses unterzeichneten die Urkunde allerdings 7 Stadtoberhäupter. Aufgrund der nach dem 2. Weltkrieg erfolgten Teilung waren es für Görlitz 2 – einmal der polnische Bürgermeister für Zgorzelec und der Deutsche für den westlichen Teil der Stadt.
1994
1994 weihte der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf am 9. September, 140 Jahre nach seiner Eröffnung, den Gusseisernen Turm wieder ein. 1993 hat ihn die Stadt abbauen und komplett rekonstruieren lassen.
1998
1998 unterzeichnete Löbau einen Partnerschaftsvertrag mit der polnischen Stadt Luban (ehemals Lauban OL).
1999
1999 marschierte Steffen Dittmar, alias Malzmönch, zu Fuß von Eibau nach Löbau, um symbolisch als Geschäftsführer die Bergquell-Brauerei zu übernehmen. Die bisher federführende Hochdorfer Kronenbrauerei zog sich komplett zurück.
2000
2000 wurde Löbau Große Kreisstadt.
2012
2012 durfte Löbau vom 28. April bis 14. Oktober die 6. Sächsische Landesgartenschau ausrichten. Unter dem Motto „Auf kurzem Weg ins Grüne“ konnten die Gastgeber rund 480.000 Besucher begrüßen. Das Areal umfasste das Plateau der alten Zuckerfabrik sowie entlang des Löbauer Wassers das ehemalige LAUTEX-Gelände. Auf insgesamt 20 ha entstand ein nachhaltig nutzbarer Erholung- und Erlebnisbereich. Zusätzlich baute die Stadt eine Messe- und Veranstaltungshalle, die sich bis heute regen Zuspruches erfreut.
2015
2015 fand in Löbau vom 18. bis 20. September das 18. Sächsische Landeserntedankfest statt.
2017
2017 richtete die Stadt am ersten Septemberwochenende den Tag der Sachsen, das traditionelle Fest der Vereine, aus. Ein voller Erfolg: Es kamen rund 250.000 Besucher, um bei bester Stimmung gemeinsam mit den Löbauern zu feiern.
2021
Wir sind gespannt, wie es weitergeht!